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Warum ein verschmorter Schuko-Stecker beim Laden eines E-Autos keinen Qualitätsmangel darstellt!

2024-04-11 08:08:00 / Standard / Kommentare 0
Warum ein verschmorter Schuko-Stecker beim Laden eines E-Autos keinen Qualitätsmangel darstellt! -

Das Verschmoren eines herkömmlichen Schuko-Steckers oder einer Schuko-Steckdose beim Laden eines Elektroautos stellt keinen Qualitätsmangel dieser Produkte dar, sondern ist die Folge einer Überlastung bauartbedingter Grenzen dieser Technologie. Schuko-Stecker, -Steckdosen und Verlängerungsleitungen sind robust und zuverlässig für alltägliche Anwendungen konzipiert, aber das Laden von E-Autos stellt andere Anforderungen:

Kontaktflächen und Übergangswiderstände:

Schuko-Stecker und -Steckdosen/-Kupplungen sind für moderate Ströme und kurze Nutzungsintervalle ausgelegt. Ihre Kontaktflächen und das Materialdesign sind nicht für langanhaltende Höchstlasten von 16 Ampere oder mehr geeignet. Hohe Ströme über längere Zeit können die Übergangswiderstände erhöhen und zur Überhitzung führen.

Bauartbedingte Limitierungen:

Eine normale Schuko-Steckverbindung liefert etwa 2,3 kW bei 10 Ampere. Dies reicht für viele Haushaltsgeräte, aber nicht für das Laden eines E-Autos, das wesentlich mehr Leistung über längere Zeit benötigt. Die Grenzen sind physikalisch bedingt – durch Drahtstärke, Materialien und Design.

Keine langfristige Dauerbelastung:

Die Konstruktion von Schuko-Stecker und -Steckdosen/-Kupplungen berücksichtigt normale Haushaltsbelastungen, nicht die Dauerbelastung durch das Laden von Elektroautos. Dauerhafte maximale Strombelastung kann nicht nur die Steckdose selbst, sondern auch die damit verbundenen Kabel und Sicherungen strapazieren.

Fehlende Kommunikationsschnittstellen:

Moderne Ladesysteme für E-Autos verfügen über intelligente Steuerungen und Sicherheitsmechanismen, um die Ladeleistung anzupassen und Überlastungen zu verhindern. Einfache Schuko-Verbindungen bieten diese fortgeschrittenen Funktionen nicht.

Praktische Einschränkungen:

Das Laden eines E-Autos an einer Schuko-Steckdose bedeutet nicht nur erheblich lange Ladezeiten, sondern birgt auch praktische Unannehmlichkeiten. Die fehlende feste Installation eines Ladekabels, wie bei Wallboxen üblich, führt zu umständlicheren Abläufen.

Kurzum, Schuko-Stecker und -Steckdosen/-Kupplungen sind für viele Zwecke hervorragend geeignet, aber das Laden von E-Autos überschreitet ihre bauartbedingten Grenzen und sollte vermieden werden. 

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Willst Du eine tiefergehende Analyse der technischen Grenzen, dann kannst Du hier weiterlesen:

Strombelastbarkeit und Leitungsdimensionen: Schuko-Steckverbindungen sind üblicherweise für einen maximalen Strom von 16 Ampere konzipiert. Jedoch ist diese Spezifikation für kurzzeitige Belastungen ausgelegt und nicht für die dauerhafte, stundenlange Stromzufuhr, wie sie beim Laden von Elektroautos auftritt. Bei einer Spannung von 230 Volt ergibt sich eine maximale Leistung von etwa 3,7 kW. In der Praxis wird jedoch empfohlen, nur bis zu 10 Ampere zu nutzen, was einer Leistung von etwa 2,3 kW entspricht. Diese Reduzierung dient der Sicherheit und Langlebigkeit der Installationen.

Elektrischer Widerstand und Erwärmung: Jede elektrische Verbindung hat einen inhärenten Widerstand, der bei Stromfluss zu einer Erwärmung führt. Bei Schuko-Steckverbindungen und den zugehörigen Verlängerungsleitungen kann eine langanhaltende hohe Belastung eine signifikante Erwärmung verursachen. Dies ist besonders bedenklich, wenn die Steckverbindungen oder das Kabel selbst schon älter und eventuell abgenutzt sind, was den Widerstand zusätzlich erhöhen kann.

Übergangswiderstände und Kontaktqualität: Die Übergangswiderstände an den Kontakten der Steckdosen und Stecker können variieren, insbesondere, wenn sie nicht regelmäßig gewartet oder gereinigt werden. Schmutz, Oxidation und mechanischer Verschleiß können die Widerstände erhöhen und damit auch die Erwärmung. Bei Dauerbelastung wie dem Laden eines E-Autos können diese Faktoren kritisch werden.

Sicherheitsaspekte und Schutzmechanismen: Moderne Typ 2-Ladestationen für E-Autos verfügen über fortschrittliche Sicherheitsfunktionen, wie Temperaturüberwachung, Fehlerstromschutzschalter (FI) und automatische Abschaltung bei Überhitzung oder anderen Anomalien. Diese Funktionen fehlen bei einfachen Schuko-Steckdosen gänzlich, was das Risiko bei Fehlfunktionen oder Überlastungen erhöht.

Leitungsquerschnitte und Kabellängen: Die in Haushalten verlegten Leitungen sind nicht immer für die hohe und anhaltende Belastung durch das Laden eines E-Autos ausgelegt. Der Querschnitt und die Länge der Kabel spielen eine entscheidende Rolle: Ein dünnerer Leitungsquerschnitt und längere Kabel führen zu höherem Widerstand und somit zu stärkerer Erwärmung.

Auswirkungen auf die Hausinstallation: Beim Laden mit hoher Leistung über eine längere Zeit besteht das Risiko, dass nicht nur der Stecker und die Steckdose, sondern auch andere Komponenten der Hausinstallation – wie Kabel, Sicherungen und der Stromverteiler – überlastet werden. Ältere Installationen, die nicht für derartige Lasten konzipiert wurden, sind besonders anfällig.

Ladezeiten und Effizienz: Während eine dedizierte Ladestation typischerweise 11 kW oder mehr liefert, ermöglicht eine Schuko-Steckdose maximal 2,3 kW. Dies führt zu erheblich längeren Ladezeiten. Ein E-Auto mit einer Batteriekapazität von 40 kWh würde beispielsweise an einer Schuko-Steckdose über 17 Stunden für eine vollständige Ladung benötigen, verglichen mit etwa 3-4 Stunden an einer Ladestation.

Komfort und Benutzerfreundlichkeit: Neben den technischen Aspekten spielt auch der Komfort eine Rolle. Eine feste Ladestation bietet nicht nur eine höhere Ladegeschwindigkeit, sondern ist auch benutzerfreundlicher und sicherer in der Anwendung. Der Einsatz von Schuko-Steckverbindungen sollte daher wirklich nur eine Notlösung darstellen, und dann auch nur mit der Verwendung von sogenannten Notladekabeln.

Langfristige Betrachtung und Wirtschaftlichkeit: Auch wenn die Investition in eine eigene Ladestation anfänglich höher ist als das Laden über eine Schuko-Steckdose, sind die langfristigen Vorteile unübersehbar. Neben der höheren Sicherheit und kürzeren Ladezeiten sind auch die geringere Belastung der Hausinstallation und die damit verbundene längere Lebensdauer relevante Faktoren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Laden von E-Autos an Schuko-Steckdosen zwar technisch möglich ist, aber die Grenzen dieser Bauart deutlich überschreitet. Es geht nicht um einen Mangel in der Qualität von Schuko-Steckern und -Steckdosen, sondern um deren Einsatz außerhalb des vorgesehenen Anwendungsbereichs. Aus Sicherheits-, Effizienz- und Komfortgründen ist die Nutzung einer dedizierten Ladestation für E-Autos die deutlich bessere Wahl.